Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
Heinrich Heine
Einmal im Monat (ausgenommen im Hochsommer) treffen sich im Kirchgemeindehaus ein
paar Männer zum gemeinschaftlichen Bucherlebnis. Es sind «Bookaholiker». Jung gebliebene
und doch alte Köpfe mit breiten Horizonten. Sie scheuen kein Thema und beissen sich mit
viel Freude durch die Bücherwelt. Das geht so: Einer schlägt ein Buch vor und die anderen
nicken mit den Köpfen. Danach beschafft sich jeder das Werk auf seine Weise: Ausleihe in
der Bibliothek oder z.B. bei der Tochter, Kauf im Buchladen, auditives Lesen mit einem
Hörbuch oder Download auf ein E-Book.
Meist hat man einen Monat lang Zeit das Buch zu lesen, sich darin einzuarbeiten, es zu
verdauen und sich auf den Leseabend vorzubereiten. Manchmal liegt das Thema von Anfang
an gut, manchmal muss man sich erst einmal einfühlen, reindenken oder umdenken. Doch
der Reiz der Gruppe liegt genau darin, dass man durch das beschriebene Kopfnicken ein
Buch adoptiert, welches man sonst nie zur Hand genommen hätte. Und genau das macht die
geistigen Horizonte weit.
Seit dem Jahr 2010 frassen sich die Bücherwürmer durch 117 Werke hindurch, diskutierten,
stritten kontrovers und konstruktiv, lachten oft und genossen so nebenbei auch 117 Flaschen
guten Wein (Stand September 2022).
Ab und zu verleitet ein Buch zu einem gemeinsamen Ausflug. So zog Asta Scheib mit dem
wunderbaren Buch «Das Schönste was ich sah» die Büchermänner ins Engadin und auf die
Spuren von Giovanni Segantini und seiner grossen Liebe.
Am 16. Mai 2018 stellten sich die Büchermänner einer Reflexion ihrer gelesenen Werke.
Jeder Teilnehmer stellte eine persönliche «Bestenliste» zusammen und präsentierte seinen
Favoriten in einer kurzen Zusammenfassung.
Die Listen wurden an die Wand gehängt und gemeinsam ging man auf die Suche nach
gleichen oder ähnlichen Titeln, nach Gemeinsamkeiten oder Divergenzen.
Am Schluss kamen noch die ungeliebten Bücher zur Sprache. Jeder hatte im Verlaufe der
jahrelangen Lesezeit ein Buch, das ihm einfach nicht gefiel, eines, dessen Studium er
kurzerhand abbrach oder eines, welches einmal quer durchs Lesezimmer flog.
Lesen verlängert das Leben. Lesen bereichert das Leben: abtauchen, wegfliegen, die Stille
geniessen, den Körper ruhen lassen. Ganz gut geht das Lesen in der Natur, in der Eisenbahn
sich «irgendwohin lesen lassen», vor dem ausgeschalteten Fernseher – oder, nur mit einem
Buch bekleidet nach der heissen Sauna auf der Liege.
Die BücherMänner treffen sich regelmässig an den auf der Website veröffentlichten Daten.
Interessenten sind gerne willkommen.
Wir tauschen uns über ein von der Gruppe ausgewähltes Buch aus und sprechen die sich stellenden Lebens-, Gesellschafts- und Glaubensfragen an.